Donnerstag, 10. Dezember 2015

Granada - die Malerische

Granada ist wirklich malerisch und bunt. Es ist keine Großstadt, eher ein lokales Zentrum am Nicaragua See, und vor allem auch ein touristisches Zentrum. Granada und León (mein nächstes Ziel) stehen bei jedem Nicaragua - Reisenden auf dem Programm. Die bunten Gassen, die leuchtend gelbe Cathedral, Eglesia la Merced und die Casa Tres Mundos (Museum und Kulturzentrum) gruppieren sich recht übersichtlich um den zentralen Platz bzw. Park. Ansonsten viele Hotels und Hostels, Restaurants, fliegende Händler - das bunte Treiben einer nicaraguanischen Stadt halt. Es gibt sehr schöne Häuserfronten zur Straße hin, was sich dann dahinter an schönen Höfen und Gärten verbirgt, kann man nur ahnen. Entscheidend für das Ansehen und den Reichtum ist offensichtlich die Zahl der Tore / Fenster zur Straße hin, alle geschlossen natürlich. Eine sehr stattliche Casa hat 4 Tore, mein Hotel beispielsweise nur 3, das war gewiss auch einmal ein besseres Stadthaus. Nur die offiziellen Gebäude um den Zentralpark haben mehr als ein Geschoss. Lasst einfach die bunten Bilder auf euch wirken! Habe in alle Richtungen fotografiert, auch vom Balkon und Turm der Kathedrale, gibt einen guten Überblick. Man sieht von dort auch den nahen Mombacho, der aber heute wieder seine Wolkenhaube hat.



Ich bin auch hinunter in das Marktviertel gegangen. Das ist sehr eindrücklich, besonders hinsichtlich der Gerüche! Es wurde schnell sehr eng, Körperkontakt ließ sich kaum vermeiden, da bin ich besser nicht weiter gegangen. Es war auch so schon unglaublich. Da wird unter einem schmalen Vordach auf Holz - "Scharren" Fleisch verkauft - bei über 30 °, der Geruch ist unbeschreiblich, zumal auch gerade geschlachtetes Geflügel herum hängt. Wie soll es auch anders gehen? Die Hitze ist hier in der Stadt auch sehr groß, es sind im Schatten deutlich über 30°. Mittags mag man einfach nichts mehr tun, vermeidet Bewegungen, die Hunde liegen im Schatten und hecheln. Ab späterem Nachmittag wirds wieder lebendiger. Man geht stets auf der Schattenseite der Straße, wer das nicht tut (dumme Touristen), ist selber Schuld, wenn er schmort. Im Schatten sitzen, etwas schlürfen und dem langsamen Treiben zusehen, ist eigentlich das einzige, wozu man noch Lust hat. Ist auch schön.

Ich habe gerade ein Sandwich gegessen, Kaffee getrunken und bin bereit zu einer Unternehmung am Nachmittag ab 3 pm. Es geht in einer kleinen Gruppe mit Fahrrad an das Seeufer, um dort mit einem Boot eine gute Stunde lang die "Islettas" zu besuchen, kleine vorgelagerte Inseln, die berühmt für ihre Blumen und Vögel sind. Sie sind auch auf einigen Fotos oben vom Mombacho aus zu sehen. Kokosnüsse mit Kokoswasser ("pipas") sind bei der Tour inbegriffen. Davon werde ich noch ein paar Fotos ins Album hochladen und den Bericht noch ergänzen. Gebucht habe ich die Tour bei Leo, einem gerade noch jungen Nicaraguaner, der mir als Aleman gleich erzählte (teilweise auf Deutsch), dass er voriges Jahr all sein Geld zusammen genommen habe und 3 Monate lang Europa bereist habe, im Winter und auch in die Schweiz, um endlich einmal echten - Schnee zu sehen! "I did it!" Zurück gekehrt habe er mit dem Geschäft wieder von vorne anfangen müssen, denn "I've spent all my money." So sieht also Tourismus andersrum aus :-)

Morgen fahre ich weiter nach León, der ehemaligen Hauptstadt, die von ganz anderem Charakter sein soll als Granada. Vorher besuche ich aber noch den (niedrigen) Vulkan Masaya (so wird der geschrieben!), der richtig qualmt und stinkt, man sieht es schon von weitem. Man kann mit dem Auto bequem bis zum Krater fahren und dann dort herum laufen. Das ist zwar auch ein touristischer Hotspot, aber auf dem angenehm ruhigen Niveau von Nicaragua, nehme ich an. Das gilt auch hier für Granada, alles sehr relaxed, tut mal gut. Jetzt in der Mittags Hitze unter der Patio sowieso.

Die Nachmittagstour zu den Isletas war nett, aber doch mehr in ein Gebiet mit vielen Ferienhäusern bzw. -Villen als in reine Natur. Ist auch kein Naturschutzgebiet, leider. Die reichsten Familien Nicaraguas haben hier eigene - Inseln. Na ja. Hübsche Fotos sind dennoch dabei, und vor allem das Fahrradfahren zum Bootsanleger (20 Minuten) hat Spaß gemacht. Netter Guide, nette Erklärungen,  nette US-Amerikanerinnen, - netter Nachmittag.

Hier der Link zum Album:
https://goo.gl/photos/LFicnRfBeuaAwXxW9

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